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Ein Segen für die Südwestpfalz

Daniel-Theysohn-Stiftung hat seit Gründung über 80 Millionen Euro ausgeschüttet

 

LUDWIGSWINKEL. Sie ist ein Segen für die Südwestpfalz: Über 80 Millionen Euro hat die Daniel-Theysohn-Stiftung, die 2020 ihren 50. Geburtstag feiert, seit ihrem Bestehen in diese Region fließen lassen. Dies verdeutlichte Gerhard Andreas, der als Vorsitzender gemeinsam mit den Mitgliedern des Vorstandes einen Überblick über die geförderten Projekte des vergangenen Jahres gab.

Mit insgesamt 1,41 Millionen Euro bewegt sich die Ausschüttung der Fördergelder dabei annähernd auf dem Niveau des Vorjahres. Davon kamen 775 920 Euro der schulischen und beruflichen Ausbildungsförderung von Jugendlichen aus den vom Stifter benannten Gemeinden Ludwigswinkel, Fischbach, Geiselberg, Heltersberg, Schmalenberg und Waldfischbach-Burgalben zugute.

 

Diese Ausbildungsförderung waren für den innovativen Unternehmer Daniel Theysohn und seine Frau Ruth 1970 der Grund, die Stiftung, die auch nach ihrem Tod noch Gutes bewirken sollte, ins Leben zu rufen. Später flossen auch ihre Anteile aus ihrem Unternehmen Tehalit dem Stiftungsvermögen zu und erweiterte die Fördermöglichkeiten, die genau festgelegt sind. So dient die Förderung dem Schutz der Umwelt und der Natur, der Landschaftspflege, dem Tierschutz, dem Denkmalschutz und der Denkmalpflege, dem Sport sowie der Heimatpflege und der Heimatkunde auf dem Gebiet der Pfalz mit Vorrang des ehemaligen Landkreises Pirmasens.

Und so konnten im vergangenen Jahr wieder zahlreiche Projekte aus diesen Bereichen mit insgesamt 671 550 Euro unterstützt werden. Die größten darunter sind der Bau eines Zelt- und Freizeitgeländes in Fischbach und die Restaurierung der Stummorgel in der Protestantischen Kirche von Thaleischweiler-Fröschen. Getreu dem Motto von Ruth Theysohn „Vergesst mir die Tiere nicht“ übernimmt die Stiftung in jedem Jahr die Hälfte der Futter-, Medikamenten- und Arztkosten der Tierschutzvereine in der Region.

Ihre Großnichte Birgit Grohmann, die dem Vorstand angehört, ist selbst im Tierschutz aktiv. Ohne die Unterstützung der Stiftung könne zum Beispiel das Pirmasenser Tierheim seine Arbeit gar nicht leisten, sagte sie. Vorstand Bernd Fischer wies darauf hin, dass man bei den geförderten Projekten immer wieder auch darauf achte, dass diese der Jugend diene. So hat die Stiftung im vergangenen Jahr einige, in der Jugendarbeit vorbildlichen Vereine unterstützt, so den Judo Club Schindhard, die Rhythmische Sportgymnastik des TV Pirmasens oder den Westpfalz Turngau Rodalben, der mit Hilfe der Stiftung eine Tumblingbahn für die jungen Leute anschaffen konnte.

 

Als Ortsbürgermeister von Fischbach und Ludwigswinkel gehören Michael Schreiber und Sebald Liesenfeld automatisch dem Vorstand an. Schreiber wies auf die zahlreichen Offenhaltungsmaßnahmen hin, die dank der Stiftung die Verbuschung der Landschaft verhindern, und Liesenfeld erläuterte die bedeutendsten Förderungen in Sachen Denkmalschutz und Denkmalpflege im vergangenen Jahr.

 

Ganz im Sinne des Stifters sei auch die sehr schlanke Verwaltung der Stiftung, die sich zusammensetzt aus dem Vorsitzenden, der nach seiner Pensionierung als Kriminalbeamter noch einmal eine Ausbildung zum Diplom-Verwaltungswirt absolviert hat, um den Aufgaben, die die Stiftung an ihn stellt, gerecht werden zu können, und den beiden kaufmännischen Mitarbeiterinnen Christine Semler und Arabella Burkhart.

 

Fachleute wie Wirtschaftsprüfer oder Steuerberater, die bei anderen Stiftungen fest angestellt werden, beauftrage man je nach Bedarf, erklärte Andreas. „Wir versuchen so viel wie möglich in die Förderung fließen zu lassen“, erläuterte er.

 

Das Stiftungsvermögen ist über drei Spezialfonds unter anderem in Aktien angelegt und wird von drei Vermögensverwaltern unabhängig voneinander betreut. „Nach wie vor stellt uns das anhaltend niedrige Zinsniveau vor große Herausforderungen, jedoch sind wir trotz der schwierigen Rahmenbedingungen zuversichtlich, weiterhin die von Ruth und Daniel Theysohn benannten Förderzwecke in gleichem Maße wie bisher engagiert bedienen zu können“, sagte er.

Was ihn und seine Mitstreiter aber zunehmend verärgert ist die Tatsache, dass die Stiftung bei vielen Gemeinden und Sportvereinen inzwischen als eine Selbstverständlichkeit wahr genommen wird, die gar nicht mehr erwähnenswert ist. Zum Teil werde die zu erwartende Förderung bereits bei der Planung einer Maßnahme vorausgesetzt. „Man bedankt sich für 500 Euro bei der Sparkasse und vergisst, dass das Projekt ohne die 5 000 Euro von der Stiftung, die zum Segen einer ganzen Region geworden ist, gar nicht zu realisieren gewesen wäre“, merkte Andreas an. (lh)

Überblick Förderprojekte

Projekte, die 2017 von der Theysohn-Stiftung gefördert wurden:

Denkmalschutz/Denkmalpflege

  • Schmalenberg: Rathaus/Erneuerung der Fenster und Aufarbeitung der Eingangstür - 23 000 Euro
  • Heltersberg: Kath. Schulhaus/Erneuerung der Fassade – 42 000 Euro

Pflege des Heimatgedankens

  • Steinalben: Moosalbtaler Blasmusik – Anschaffung einer Musik- und Konzertbühne – 2 500 Euro
  • Münchweiler: Männergesangverein – CD-Produktion Südwestpfälzer Kinder- und Jugendchor als Kulturträger – 1 500 Euro

Tierschutz

  • Dahn: Tierschutzverein Wasgau – Anschaffung von Weidezelten als Notunterkunft für Ziegen (stiftungseigenes Projekt) – 9 400 Euro
  • Zuschüsse zu Futter-/Tierarztkosten und Medikamenten für Dahn Tierschutzverein, Dahn Tierschutzverein Wasgau , Pirmasens Tierschutzverein Stadt und Land, Pirmasens Menschen für Tiere , Waldfischbach-Burgalben Tierschutzverein.

Sport

  • Schindhard: Judoclub – Anschaffung Judomatten – 2 500 Euro
  • Rodalben: Westpfalz Turngau – Anschaffung Tumblingbahn – 800 Euro

Natur- und Umweltschutz

  • Clausen: Waldritter-Südwest – Ankauf Jugendzeltplatz, Ausbau Walderlebniszentrum – 12 000 Euro
  • Pirmasens: Angler-Club Petri Heil – Bau einer Druckleitung für die Versorgung Weiher Ludwigswinkel – 7 000 Euro

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