Förderung läuft weiter
Die Enttäuschung aller, die seit fast einem Jahr mit den Vorbereitungen für das Jubiläum beschäftigt seien, sei groß, teilte der Stiftungsvorsitzende Gerhard Andreas am Dienstag mit. Alles sei fertig: der Festakt am 20. Mai geplant, die Musik bestellt, die Festschrift kurz vor dem Druck. Doch die aktuelle Corona-Pandemie lasse ihnen keine Wahl – „zum Feiern ist da ohnehin niemand zumute“, sagt Andreas.
Die Feier solle aber nachgeholt werden. Ein denkbarer nächster Termin mit historischem Hintergrund sei der 25. Oktober. Denn da sei die am 20. Mai gegründete Stiftung vor 50 Jahren im Staatsanzeiger veröffentlicht worden und habe ihre Arbeit offiziell aufgenommen. Man müsse aber sehen, wie sich die Lage bis dahin entwickele, betont Andreas. Sollten sie keine Feier veranstalten können, so wollten sie zumindest die Jubiläumsschrift zu diesem Datum veröffentlichen.
Zugesagte Förderung läuft
Das Fördergeschehen läuft weiter, wie Andreas betont. Förderanträge könnten weiterhin gestellt werden. Und auch wenn die Stiftungsverwaltung in Ludwigswinkel keinen Publikumsverkehr mehr hat, seien sie Antragstellern bei Fragen telefonisch behilflich.
Sicher seien ebenfalls die bereits zugesagten Zuwendungen, betont Andreas. Und auch im laufenden Jahr werde die Stiftung Fördermittel gewähren – Mittel aus Erträgen des Jahres 2019 seien vorhanden. Genaue Zahlen werden im Jahresbericht niedergelegt, der derzeit in Bearbeitung ist. Gefördert werden gemäß des Auftrages der Stifter Ruth und Daniel Theysohn vor allem junge Menschen bei der Ausbildung, aber auch weitere Vorhaben in der Region.
Die Corona-Krise dürfte auch für die Theysohn-Stiftung, die ein Millionen-Kapital zu erhalten und zu mehren hat, noch Spätfolgen haben. Denn die Folgen für die Wirtschaft schlagen sich bereits auf dem Aktienmarkt nieder. Ein Bereich, in dem die Stiftung neben dem Immobilienbereich verstärkt investiert, seitdem die Niedrigzinsphase bereits den Kapitalerhalt immer schwieriger macht. Sie hätten zwar das Risiko minimiert, beispielsweise in gut aufgestellte internationale Unternehmen investiert, erklärt Andreas. Aber allein der Umstand, dass vielerorts schon Unternehmen ihre Dividendenzahlungen der Krise wegen aussetzten, deute darauf hin, dass auch ihre ordentlichen Erträge, neben Dividenden auch Zinsen, 2020 abnehmen dürften. Und da sich daraus wiederum Fördermittel im Folgejahr speisen, hätte das zur Folge, dass 2021 weniger Geld im Fördertopf der Stiftung ist.
Sie versuchten daher, so der Stiftungsmanager, mit der Finanzaufsicht zu verhandeln, damit sie die nun erwirtschafteten Fördermittel über einen längeren Zeitraum als erlaubt strecken könnten. Denn vor allem ihren Hauptförderzweck, die Unterstützung junger Menschen bei der Ausbildung, wollten sie nicht abreißen lassen, betont Andreas.
Auch die Stiftung habe in diesen Zeiten schwer zu kämpfen. Aber, bleibt er zuversichtlich, Existenzängste wie manche Unternehmen müssten sie nicht haben.