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Wechsel im Vorstand 

Über zwei Millionen Euro für die Region


Über zwei Millionen Euro hat die Daniel-Theysohn-Stiftung 2020 und 2021 in die Region fließen lassen. Fördergelder, die jungen Menschen bei ihrer Ausbildung helfen, den Erhalt bedeutsamer Kulturgüter ermöglichen, Tier- und Naturschutz helfen. Mit dieser Bilanz gibt der Stiftungsvorsitzende Gerhard Andreas zugleich den Stab weiter an den langjährigen Berater Hans G. Pieper. Andreas bleibt jedoch an Bord.


Von Mechthild Treusch 


Ludwigswinkel. 

Hier wird eine Burgruine saniert, dort eine alte Kirche, andernorts werden klimaresistente Bäume gepflanzt, ein Verein kann sein Sportfeld erneuern, ein Tierschutzverein die Rechnungen des Tierarztes bezahlen. Es gebe in der Region viele Zeugnisse, die zeigten, wo die Daniel-Theysohn-Stiftung geholfen habe, stellt deren Vorsitzender Gerhard Andreas fest. Über eine Million Euro ist 2020 wieder an Fördermitteln in die Region geflossen, etwa die gleiche Summe wird es 2021 sein. Damit hat die von Tehalit-Gründer Daniel Theysohn und seiner Frau Ruth ins Leben gerufene Stiftung seit ihrer Gründung 1970 fast 87 Millionen Euro ausgeschüttet.

 

Längst nicht alles davon wird nach außen hin sichtbar. So etwa die Ausbildungsförderung der Stiftung, die den Stiftungsgründern ganz besonders am Herzen lag – in Zeiten, als der Nachwuchs gleich in die Schuhfabrik geschickt wurde, weil für eine Ausbildung daheim das Geld fehlte. Die Zeiten haben sich geändert, heute gibt es für die Förderung eine Einkommensobergrenze von 90.000 Euro pro Haushalt. Dennoch gibt es auch heute begabte junge Menschen, die ohne Unterstützung schlechtere Chancen hätten. 458 junge Menschen hat die Stiftung 2020 unterstützt: 231 Schüler, 146 Studenten und 81 berufliche Auszubildende. Sie erhalten einen monatlichen Grundbetrag von 120 Euro plus bei Bedarf auch etwas mehr. Beispielsweise bei einer größeren Entfernung zum Ausbildungsort. Unterstützt werden nur Jugendliche aus den Orten Ludwigswinkel, Fischbach, Waldfischbach-Burgalben, Heltersberg, Schmalenberg und Geiselberg – Orte, mit denen die Theysohns verbunden waren. 635.080 Euro sind 2020 in die Ausbildungsförderung geflossen, für 2021 geht die Stiftung von einem gleichbleibenden Niveau aus. Seit ihrem Bestehen wird die Stiftung damit über 22 Millionen Euro für die Ausbildungsförderung in der Region aufgewendet haben.

 

Wechsel im Vorstand 

Die Fördermittel stammen aus Erträgen des Stiftungskapitals, das sich durch den Verkauf der Heltersberger Tehalit an die Hager-Gruppe 1996 deutlich vermehrt hat. Das Stiftungskapital selbst wird erhalten. Angelegt ist das Vermögen, das im dreistelligen Millionen-Bereich liegen dürfte, vor allem am Finanzmarkt, etwa in Aktien. Dort gibt es einen eigenen Spezialfonds, der aus drei eigenständigen Segmenten besteht und von verschiedenen Verwaltern gemanagt wird nach Richtlinien der Stiftung, deren Einhaltung sie auch kontrolliert.

 

Beratend steht der Stiftung in diesem Bereich seit 2003 Hans G. Pieper zur Seite. Der 54-jährige Diplom-Kaufmann ist seit 1997 Geschäftsführer der DPG Deutsche Performancemessungs-Gesellschaft für Wertpapierfolios und betreut unter anderem Stiftungen. Er wird nun zum 1. Januar 2022 vom externen Berater zum Vorsitzenden der Stiftung.

 

Angestoßen hat dies Gerhard Andreas, der seit elf Jahren den Vorsitz innehat, sich dafür zum Stiftungsmanager hat ausbilden lassen. Immerhin, sagt er, werde er bald 68 – und die Herausforderungen auf dem Finanzmarkt werden keineswegs kleiner. Deswegen wird er zum Jahresende aus dem Vorstand ausscheiden und sich dann als Geschäftsführer auf die Verwaltung vor Ort konzentrieren – eine Funktion, die er nach dem Ausscheiden von Dieter Schehl mitübernommen hatte. Damit bleibt er der Stiftung erhalten, was seine Vorgängerin Anke Förster, die von Ruth Theysohn eingesetzte erste Stiftungsvorsitzende und heutige Ehrenvorsitzende, zu schätzen weiß: Sie hätten keinen besseren finden können, drückt sie ihre Wertschätzung für ihren Nachfolger aus. Und auch dessen Nachfolger finde, so betont sie, ihr uneingeschränktes Vertrauen.

 

Die langjährige Zusammenarbeit schätzt auch Hans Pieper. Er habe dieses Ehrenamt überaus gerne übernommen, stellt er fest. Denn bei dieser Tätigkeit könne er sehen, wo das Geld hinfließe und welchem guten Zweck es diene. Keine Selbstverständlichkeit in der Finanzwelt. Aber ganz offensichtlich ein gutes Gefühl.

 

 
Quelle

Ausgabe: Die Rheinpfalz Pirmasenser Rundschau - Nr. 286
Datum: Donnerstag, den 9. Dezember 2021
Seite: 15


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