Page 17 - Festschrift Daniel-Theysohn-Stiftung
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 Eine Stiftung erwacht zum Leben
Ruth und Daniel Theysohn beschlossen schon früh, ihre nicht uner- heblichen Beteiligungen an dem Unternehmen TEHALIT in eine von ihnen zu gründende Stiftung zum Wohle der Allgemeinheit einzu- bringen. Nach vielen intensiven Besprechungen mit ihrem Freund und Steuerberater Peter-Klaus Förster wurden die Modalitäten fest- gelegt. Die Stiftung sollte ausschließlich dem Gemeinwohl dienen, Daniels Namen tragen und in „seinen“ Gemeinden Ludwigswinkel und Fischbach wirken, für die er „etwas ganz Großes“ tun wollte.
Am 20. Mai 1970 legte Daniel Theysohn mit seiner Unterschrift unter die erste Stiftungssatzung den Grundstein. Das Anfangsvermögen betrug zunächst 250.000 Mark, mit den hieraus erzielten Erträgen, die sich seinerzeit um die 20.000 Mark im Jahr bewegten, sollte die Ausbildung von Jugendlichen aus Ludwigswinkel und Fischbach gefördert werden.
Zehn junge Menschen, davon drei aus Ludwigswinkel, vier aus Fischbach und drei aus Petersbächel, kamen erstmals in den Genuss einer Förderung.
Mit dem Tod von Daniel Theysohn am 27. Juni 1980 wurde die Stif- tung Gesellschafterin an der TEHALIT und verfügte somit über er- heblich höhere Erträge, mit denen sie Gutes tun konnte. Die Förder- zwecke und das Fördergebiet wurden, entsprechend dem Stifter- willen, erweitert. Diese Bestimmungen gelten bis heute und werden auch in Zukunft Bestand haben.
Die Ausbildungsförderung wurde auf die Holzlandgemeinden Wald- fischbach-Burgalben, Heltersberg, Geiselberg und Schmalenberg ausgedehnt, ferner wurden weitere gemeinnützige Förderzwecke in die Satzung aufgenommen, die den naturverbundenen Theysohns besonders am Herzen lagen: Tier-, Umwelt-, Naturschutz und Landschaftspflege, Denkmalschutz und Denkmalpflege, Sport, so- wie die Pflege des Heimatgedankens und der Heimatkunde, auf das Gebiet der Pfalz, mit größtmöglichem Vorrang des ehemaligen Land- kreises Pirmasens beschränkt.
Die Biografie unseres Stifters
„Daniel Theysohn
Ein außergewöhnlicher Unternehmer und seine Zeit“
wurde 2005 im Auftrag der Stiftung herausgegeben.
Sie ist
in unserer Geschäftsstelle erhältlich.
  Auch die Unternehmens- anteile der Stifterin Ruth Theysohn gingen kurz vor ihrem Tod auf die Stiftung über, die ab diesem Zeit- punkt Hauptgesellschaf- terin der TEHALIT war. Der Erlös aus dem Ver- kauf im Jahr 1996 stellt seitdem das Stiftungska- pital dar und ermöglicht es, den Förderzwecken ein Vielfaches der bishe- rigen Mittel zuzuführen.
Heißbegehrt und unbequem – die weltweit ersten „Flipflops“ Achtzehntausend Paar der schicken Plastik-Sandalen warf die TEHA gleich nach der Währungsreform auf den Markt und legte damit den Grundstock für die spätere TEHALIT Kunststoffwerke GmbH.
1978 generierte TEHALIT einen Umsatz von 82 Millionen Mark. Das gesamte Werksgelände war bei einer reinen Nutzfläche von 40.000 Quadratmetern über 20 Hektar groß.
Bis zum Verkauf im Jahr 1996 hatte sich das Unternehmen mit einem Grundkapital von 48 Millionen Mark und 1.200 Beschäftigten zum europä- ischen Marktführer für Elektro- installationsartikel mit einem Jahresumsatz von über 300 Millionen Mark entwickelt.
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