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Am größten...

Als Daniel im Januar 1973 mit dem Bundesverdienstkreuz erster Klasse ausgezeichnet wurde, war dies nicht nur für den Pirmasenser Raum etwas ganz Außergewöhnliches. Erstmals wurde jemand nicht für ehrenamtliche Arbeit außerhalb des Berufslebens geehrt, sondern ausdrücklich für seinen Einsatz als Unternehmer. Damit wurde zum Ausdruck gebracht, dass ein selbständiger Unternehmer innerhalb der Gesellschaft einer freien Marktwirtschaft weit mehr leistet, als lediglich einen Betrieb aus reinem Profitdenken heraus zu betreiben.

Doch Daniel selbst winkte dankend ab und erschien noch nicht einmal persönlich beim Festakt, zu dem der Ministerpräsident nach Mainz geladen hatte.

Daniel, der sich schon Anfang der 1960-er Jahre ganz aus der Firma hatte zurückziehen wollen, war nach dem Tod seines Bruders Albert im September 1973 gezwungen, wieder öfters nach Heltersberg zu fahren.

Er vertraute den jungen Leuten, die in den vergangenen Jahren zur Verstärkung der Geschäftsführung eingestellt worden waren, machte ihnen keine Vorschriften, lud sie aber immer öfter zum Essen ein und motivierte sie auf seine, ihm eigene Art. Bescheiden und still, wie es seinem Wesen entsprach, trat er zurück in die zweite Reihe und überließ die Firmenleitung den fähigen Händen seines jungen Führungsstabes.

TEHALIT war mit 570 Beschäftigten, alleine in Heltersberg, und einem Umsatz von 82 Millionen Mark zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor in der Region geworden und exportierte in 20 verschiedene Nationen.

An Daniels 70. Geburtstag ernannte Ortsbürgermeister Edmund Lambert den Unternehmer, der so vielen im Sauertal ein Freund geworden war, zum Ehrenbürger von Fischbach. Zu dieser Zeit ging es ihm gesundheitlich alles andere als gut.

An seinem letzten Geburtstag, den Daniel Theysohn feiern durfte, ernannte der Ortsbürgermeister von Ludwigswinkel, Herbert Klar, das Ehepaar, das in den vergangenen Jahren so viel auch für Ludwigswinkel getan hatte, zu Ehrenbürgern.

Noch kurz vor seinem Tod verfügte Daniel, dass er seine TEHALIT-Anteile der Stiftung hinterlassen wolle. Daniel Theysohn starb am 27. Juni 1980 in Pirmasens im Krankenhaus.

Am 1. Juli nahmen die Menschen auf dem kleinen Dorffriedhof von Ludwigswinkel Abschied von einem Mann, der die Sauertalgemeinden Fischbach und Ludwigswinkel aus dem Dornröschenschlaf geholt hatte. Er hatte sein Versprechen wahr gemacht.

«Es sind meine Gemeinden, für die ich noch was ganz Großes mache.»

Wie groß das "ganz Große" werden würde, konnte zu dieser Zeit noch niemand ahnen. (Lilo Hagen)