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Eine Stiftung erwacht zum Leben

"Am 20. Mai 1970 verfügen Daniel Theysohn, geschäftsführender Gesellschafter der Firma TEHALIT Kunststoffwerke GmbH in Heltersberg und seine Ehefrau Ruth, dass die von ihnen ins Leben gerufene Daniel-Theysohn-Stiftung mit 250.000 Deutsche Mark ausgestattet wird. Aus dem Ertrag dieses Grundkapitals wird nach dem Willen der Stiftungsgründer die schulische und berufliche Ausbildung von begabten Jugendlichen aus den Gemeinden Ludwigswinkel und Fischbach gefördert", heißt es in den offiziellen Unterlagen.

Zunächst wurden lediglich eine schulische Ausbildung, eine Berufsausbildung und ein Hochschulstudium außerhalb des Landkreises in Form einer monatlichen Zuwendung von 100 Mark gefördert. Eine Summe, die sich aus dem Zinsertrag des Kapitals finanzieren und mit der sich die Sorgen der Jugendlichen und ihrer Eltern über die Finanzierung des Unterhalts am weit entfernten Studienort minimieren ließ. Daniel äußerte sich gegenüber dem späteren Geschäftsführer der Stiftung, dem Gemeindesekretär Ludwig Steigner, dass er, da er selbst keine eigenen Kinder habe, das Stiftungskapital in Zukunft weiter aufzustocken gedenke.

Am 29. März 1971 fand die erste Sitzung des Aufsichtsrates der Daniel Theysohn-Stiftung statt. Unter dem Vorsitz von Daniel Theysohn tagten die Aufsichtsratsmitglieder Ruth Theysohn, der Ludwigswinkler Bürgermeister Walter Salzmann, der Fischbacher Bürgermeister und Schulleiter Edmund Lambert, der Ludwigswinkler Schulleiter Gustav Veit und der zum Geschäftsführer bestellte Ludwig Steigner.

Daniel erschien es wichtig, dass die jungen Leute gegenüber der Stiftung keinerlei Verpflichtung eingehen müssen. Einzige Bedingung, war der von Daniel immer wieder herausgehobene Lerneifer.

«Sie müssen sich bemühen, aber nicht zehn Semester studieren, wenn die Sache schon nach vier Semestern abgehandelt sein kann»

"Wenn jemand eine Doktorarbeit schreiben will, dann sollte man das auch unterstützen", fand Daniel und Peter-Klaus Förster musste auch hier wieder in die Einzelheiten gehen, nachdem Daniel das Wesentliche festgelegt hatte.

Zehn junge Menschen kamen noch im gleichen Jahr erstmals in den Genuss einer Förderung durch die neugegründete Daniel-Theysohn-Stiftung. Ein Techniker, ein Theologe, ein Pharmazeut, fünf Pädagogen und zwei Aufbauschüler, die in Kaiserslautern die "Penne" besuchten. Ein junger Diplomingenieur war der erste, der seine Ausbildung abschließen konnte. Mit Auszeichnung!

Bald erkannten die Theysohns die segensreichen Auswirkungen der Stiftung. Sie sahen aber auch, dass die Mittel nicht ausreichend waren, um allen begabten Jugendlichen Unterstützung gewähren zu können. Noch zu Lebzeiten verfügte deshalb Daniel Theysohn im Jahre 1980, seine Anteile an der Firma Tehalit der Stiftung zu übertragen. Am gleichen Tag erklärte Ruth Theysohn, dass auch ihre Tehalit-Anteile nach ihrem Tod der Stiftung zu Gute kommen sollen.