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Wir sehen die Not und wir helfen

„Wir sehen die Not und wir helfen“


Wirtschaftsleben: 54 Jahre alt ist die Daniel-Theysohn-Stiftung, die in Ludwigswinkel beheimatet ist. Fast 90,5 Millionen Euro hat sie in dieser Zeit als Fördermittel ausgeschüttet. Das ist nicht nur eine gern gesehene Hilfe für Kommunen, Vereine und Institutionen, das ist auch Wirtschaftsförderung.
Von Andreas Danner 


Ludwigswinkel. 

 

Um alljährlich Millionenbeträge im Sinne des Stifterpaares Daniel und Ruth Theysohn ausschütten zu können, muss die Stiftung mit dem ihr zur Verfügung stehenden Kapital wirtschaften. Die Daniel-Theysohn-Stiftung ist als ewige Stiftung angelegt, das heißt, dass das eingebrachte Kapital nicht aufgezehrt werden darf. 1970 hatte das Ehepaar Theysohn ihre Stiftung mit einem Kapital von 250.000 Mark ausgestattet. 1996, als das von Daniel Theysohn und seinem Bruder Albert gegründete Kunststoffwerk Tehalit, seit 1957 in Heltersberg beheimatet, verkauft worden war, kam eine stolze Summe im unteren, dreistelligen Millionenbereich hinzu.

„Wir haben 2023 ein ganz gutes Ergebnis erreicht“, berichtete der Vorsitzende der Daniel-Theysohn-Stiftung, Hans G. Pieper, in der vergangenen Woche. Obwohl es kein leichtes Jahr gewesen sei, sei es gelungen, „die Mittel zu erarbeiten, um die Förderung auf der Höhe der Vorjahre zu halten“, ergänzte er. Rund 1,5 Millionen Euro wendet die Stiftung jährlich auf, um unterschiedlichste Projekte in der Südwestpfalz zu fördern.

Die Stiftung hat davon profitiert, dass die Zinsen auf dem Kapitalmarkt zuletzt gestiegen sind. „Zinsen sind das eine, Dividenden das andere“, bemerkte Pieper, „unser Ertragssystem hat sich über die Jahre verstetigt, wir freuen uns über die Zinsen“, betonte er. Pieper stellt aber klar, dass bei der Daniel-Theysohn-Stiftung „sehr konservativ gewirtschaftet“ werde. Ziel sei es, mit unterschiedlichen Anlageformen „einen kontinuierlichen Kapitalstrom zu generieren“. Denn nur was erwirtschaftet wird, kann die Stiftung auch ausgeben.

Was in der Region gefördert wird, ist in der Satzung der Stiftung geregelt. Neben dem Hauptzweck, die Ausbildungsförderung für Jugendliche und junge Erwachsene aus Ludwigswinkel, Fischbach, Waldfischbach-Burgalben, Heltersberg, Schmalenberg und Geiselberg, sind es Projekte im Bereich Umwelt- und Klimaschutz, im Naturschutz und der Landespflege, im Tierschutz, dem Denkmalschutz und der Denkmalpflege, dem Sport sowie in der Heimatpflege, Heimatkunde und Ortsverschönerung.

552.500 Euro gab die Stiftung im vergangenen Jahr für die Ausbildungsförderung aus. 811.400 Euro hat sie für die weiteren Förderprojekte aufgewendet. 68 Einzelprojekte waren das. In jüngster Zeit ist die Stiftung selbst aktiv geworden. „Wir sind nicht mehr eine reine Förderstiftung“, sagte Geschäftsführer Gerhard Andreas. „Wir fördern Projekte in Kooperation mit anderen, wir suchen Themen, die die nächste Generation beschäftigen werden“, ergänzte er. „Wir stehen immer bereit“, betonte Pieper. „Wenn wir Projekte ablehnen, dann nicht, weil wir keine Gelder habe, sondern weil es nicht passt. Wir haben noch nie einen Antrag aus Mangel an Erträgen abgelehnt“, sagte der Vorsitzende.

Dass sich die Ludwigswinkeler Stiftung an der Rettung der Villa im Pirmasenser Neufferpark beteiligt, habe der frühere Pirmasenser Oberbürgermeister Bernhard Matheis eingefädelt, berichtete Pieper. Bis zur Förderzusage sei es aber ein längerer Weg gewesen. „Kunst und Kultur sind nicht unser Thema“, sagte Pieper mit Blick auf den Stiftungszweck und die Konstellation in Pirmasens, wo der Kunstverein zusammen mit der Stadt die Sanierung der Villa vorantreibt. „Wir sehen die Not, wir helfen und wir wollen sehen, wie die Geschichte weitergeht“, bemerkte Pieper. Das Teehaus im Neufferpark sei ein Denkmal, um dessen Erhalt gehe es der Daniel-Theysohn-Stiftung. Deshalb gebe sie 50.000 Euro dazu, um die Villa vor dem Verfall zu bewahren.

Die Neufferpark-Villa ist nicht das einzige Projekt, das die Stiftung in Pirmasens unterstützte. Mit 100.000 Euro und damit der Hälfte der Kosten bezuschusste sie den Wettlauftunnel im Dynamikum. An der Umgestaltung des Skateparks im Strecktalpark beteiligte sie sich mit 30.000 Euro, zum Bau eines Pumptracks am Eisweiher steuerte sie 25.000 Euro bei. „Wir fördern die Gesamtregion, dazu gehört auch Pirmasens“, betonte Pieper. Und das, obwohl der Unternehmer Daniel Theysohn bei den Pirmasenser Schuhbaronen in Ungnade gefallen war. Theysohn hatte 1957 die Teha-Schuhfabrik in der Glockenstraße, die sein Vater gegründet hatte, an Salamander verkauft und das Tehalit-Kunststoffwerk nach Heltersberg verlagert, wo er ein neues Werk gebaut hatte.


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